– Die siebenfältige Natur des Menschen
– Mensch und Weltall
– Wo kann Wahrheit gefunden werden?
– Wahrheit – drei Stufen der Erkenntnis
– Engel und Dämon
– Die Seele und ihre Bestimmung
– Der Verlust der Seele
– Schicksalsgewebe
– Aktion und Reaktion – unabdingbare Gerechtigkeit
– Wie wirkt Karman?
– Gibt es eine Vorherbestimmung?
– Die drei Aspekte von Karman
– Weisheit durch lernen und leben
– Geburt und Tod im ewigen Wechsel
– Hohes Alter – seine zukunftweisende Bedeutung
– Die „Goldene Kette“ der Lehrernachfolge
– Wissen bringt Verantwortung
– Wie wir Hilfe von den Lehrern empfangen
– Wirkungsvolle Lebensregeln
– Die heiligen Mysterien unseres Seins
– Die lebenden Buddhas in Tibet
– Die Weisheitslehren Chinas
– Brahma und Brahman – zwei Wege zur Erkenntnis der Realität
– Yoga – Arten und Pfade
– Das verstehende Herz
– Selbstloses Dienen
– Humor – der Schlüssel zur Selbstüberwindung
– Worin liegt der Wert, Vorsätze zu fassen?
– Die Schulung des Willens
– Verantwortlich denken
– Erkennen der Realität – der Turm der unendlichen Gedanken
– Der Weg zu innerer Heilung
– Der Mißbrauch des freien Willens
– Die Heilande der Welt
– Der Widersacher
– Die „stellvertretende Sühne“ – ihre kirchliche Auslegung
– Wie Ostern ein christliches Fest wurde
– Der Weihnachtsbaum
– Wein, das mystische Symbol
– Das Endliche und das Unendliche
– Zeit, Dauer und das ewige JETZT
– Die vier Yugas – das Leben verläuft in Zyklen
– Versunkene Kontinente – das atlantäische Erbe
– Unsere Identität mit dem Kosmos
– Der einzige Ausweg
– Anhang: Literarischer Leitfaden
„Unser Schicksal liegt in unseren eigenen Händen; wir können es uns erfolgreich gestalten, aber wir können es auch ruinieren. Kein Gott verbietet uns etwas, und kein Gott bürdet uns etwas auf; wir sind Kinder des Göttlichen, und daher haben wir auch teil an geistiger Willensfreiheit. Als nur teilweise evolvierte Seelen wirken wir unser Schicksal auf unsere schwächliche Art und Weise aus. Wie wir unser Leben gestalten, so wird es werden: gut oder schlecht, wohlgestaltet oder disharmonisch, schön oder häßlich. Wir selbst formen es so. Hierin liegt kein Fatalismus. Die gesamte uns umgebende Natur hilft uns dabei, doch gleichzeitig, das mag zunächst seltsam erscheinen, schränkt sie uns auch in einem gewissen Maße ein, womit sie uns Gelegenheit gibt, unsere Kräfte gegen einen Widerstand zu üben. Dies ist für uns die einzige Möglichkeit, unsere dualen Kräfte und Fähigkeiten zu entwickeln!
Übung bringt Stärke hervor. Gäbe uns die Natur keine Gelegenheit, unsere inneren Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, würden wir niemals in zunehmendem Maße wachsen und reifen können. Daher ist die Natur nicht nur eine gütige, hilfreiche Mutter, sondern auch eine strenge Amme. Sie wacht mit einem unendlich mitleidigen Auge über uns. Durch ihre Tätigkeiten und Rückwirkungen auf das, was wir mit unserem eigenen Willen tun oder verfolgen, besteht sie darauf, daß unser Wille durch Übung erstarkt und unser Verstand durch seine Anwendung an Klarheit und Schärfe zunimmt.“
„Gute Vorsätze sind wertvoll aufgrund ihrer Schulung, die wir durch sie erhalten, wenn wir aufrichtig zu uns selbst sind. Wenn jemand von seinem Vorsatz abgeht, mag er sich jedoch fragen: „Welchen Nutzen hat ein Vorsatz?“ Ein anderer Mensch mit etwas mehr Erfahrung hingegen erkennt, daß wir gerade dadurch reifen und wachsen, indem wir ständig von neuem Vorsätze fassen. Rom wurde auch nicht an einem Tage erbaut, wie es so schön heißt. Ein Gott wird nicht ein Gott in einem einzigen kosmischen Zyklus. Es ist die ständige Willensanstrengung, das ständige Neufassen guter Vorsätze, das unseren Charakter ändert und das Menschsein in ein Gottsein umwandelt.
Hierin liegt der Wert von Vorsätzen. Ja, wir sind oft schwach und weichen von ihnen ab, doch wenn wir uns so leicht von ihnen abbringen lassen, handeln wir nicht anders als ein Kind, denn auf diese Weise würde ein Kind handeln. Als Erwachsene haben wir jedoch Erfahrungen gesammelt und können erkennen, daß wir nur durch Übung unserer Kräfte innerlich an Stärke zunehmen. Es liegt etwas Magisches in einem Vorsatz, den wir zu Beginn eines neuen Jahres fassen, einerlei, wie oft wir ihm zuwiderhandeln mögen. Durch ihn erinnern wir uns an eine Hoffnung, an eine Hoffnung, die der inneren Intuition entspringt, daß wir die Fähigkeit zu erhabenem Denken besitzen und daß es unser eigener Fehler ist, wenn wir diesem Denken nicht folgen. Hingegen wird das Befolgen dieses Denkens mit jedem neu wiederholten Vorsatz leichter, und wir gewinnen an Willenskraft, unser Leben zu ändern.
Der Wert des Fassens guter Vorsätze liegt also in der Wiederholung dieser Vorsätze, die schließlich unseren Charakter entsprechend formen. Es ist so einfach. Nach und nach wird der Vorsatz zu einer Gewohnheit des Gemütes. Gewohnheiten aber beherrschen unsere Handlungen, wie die Handlungen ihrerseits unser Schicksal bestimmen.
Gute Vorsätze sind daher sehr wichtig und schön, denn es gibt keinen anderen Weg, den Charakter zu ändern. Sind wir jedoch mit dem, was und wie wir jetzt sind, zufrieden, so handeln wir unserem Menschsein direkt zuwider, denn im unserem Herzen ist ein unauslöschlicher, unsterblicher Hunger nach besseren, erhabeneren und vollkommeneren Dingen. Jeder Mensch fühlt diesen Hunger in sich und läßt sich normalerweise von ihm leiten. Wenn wir diese Vorstellung klar im Gemüt haben, werden unsere Vorsätze nicht nur Neujahrsvorsätze sein; sie werden jeden Monat, ja, mit jedem Sonnenaufgang erneuert.“